Autoexplosion in Liverpool als Terrorakt eingestuft
Die Polizei in Liverpool hat die Autoexplosion am Sonntag mit einem Toten als terroristischen Vorfall eingestuft. Das sagte ein Polizeisprecher am Montag vor Journalisten. Er bestätigte auch, dass die Detonation von einem Sprengsatz ausgelöst wurde. Es gebe Hinweise, dass der Getötete diesen bei sich getragen habe, so der Sprecher weiter.
Der Mann hatte sich den Polizeiangaben zufolge von einem Taxi zu einer Frauenklinik in der nordwestenglischen Stadt bringen lassen. Als das Ziel erreicht war, explodierte der Sprengsatz und setzte das Auto in Brand. Der Fahrer habe sich retten können und sei mit Verletzungen behandelt worden, so der Polizeisprecher weiter. Er sei bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Fahrgast starb noch vor Ort.
Im Zusammenhang mit dem Vorfall wurden mehrere Wohnungen durchsucht. Zu den drei Festnahmen vom Sonntag sei eine weitere hinzugekommen, sagte der Polizeisprecher. Bei den Verdächtigen handle es sich um Männer im Alter zwischen 20 und 29 Jahren.
Zu den Hintergründen des Vorfalls konnte die Polizei zunächst noch keine Angaben machen. Es werde davon ausgegangen, dass der Fahrgast den improvisierten Sprengsatz selbst hergestellt habe, sagte der Sprecher. Unklar sei aber noch, warum er diesen zu der Klinik gebracht habe und warum die Bombe so unvermittelt explodiert sei. Auch zu einem möglichen Motiv wollte sich der Sprecher nicht äußern.
Premierminister Boris Johnson sprach den Betroffenen des "fürchterlichen Vorfalls" sein Mitgefühl aus. "Ich möchte mich bei den Rettungskräften für ihre schnelle Reaktion und ihre Professionalität sowie der Polizei für ihre andauernden Ermittlungen bedanken", schrieb Johnson auf Twitter.