Politik/Ausland

Aus Angst vor Affenpocken: Angriffe auf Affen in Brasilien

Angesichts des Anstiegs von Affenpocken-Fällen in Brasilien gibt es immer mehr Angriffe auf Affen in dem südamerikanischen Land. "Wir haben festgestellt, dass die Zahl der Vorfälle zunimmt, in denen Tiere verfolgt, mit Steinen beworfen oder sogar vergiftet werden", so Dener Giovanni Koordinater des Internationalen Netzwerks zur Bekämpfung des Wildtierhandels (Renctas).

"Das liegt daran, dass in der brasilianischen Gesellschaft immer noch die Information fehlt", darüber, dass die Affen nicht Träger des Virus seien und deshalb auch keine Gefahr für den Menschen darstellen würden. Dem Zoo von Sáo José do Rio de Preto etwa waren zuletzt eine Reihe von misshandelten und vergifteten Affen gebracht worden, von denen elf starben, wie aus einer Mitteilung der Stadt im Bundesstaat Sao Paolo hervorging. In einem dazugehörigen Video war zu sehen, wie die Affen litten.

"Sollten keine Affen angreifen"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) drückt ihre Sorge angesichts der Entwicklung in Brasilien aus: "Die Leute sollten keine Affen angreifen", sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris bei einer Pressekonferenz. Auch bei Gelbfieberausbrüchen war es in Brasilien immer wieder zu Angriffen auf Affen gekommen.

Mehr als 2000 Fälle in Brasilien

Brasilien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Brasília bis 8.August fast 2300 Affenpocken-Fälle registriert. Der erste Todesfall außerhalb Afrikas in Zusammenhang mit dem Affenpockenausbruch wurde im größten Land Südamerikas Ende Juli bestätigt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hatte der Patient mehrere verschiedene Vorerkrankungen und war deshalb immungeschwächt.

von Christina Zwander