Politik/Ausland

1100 Menschen nach Unruhen in Gabun festgenommen

In Gabun versuchen die Behörden die Lage nach dem umstrittenen Sieg von Amtsinhaber Ali Bongo bei den Präsidentenwahlen mit einer Festnahmewelle unter zu Kontrolle zu bringen. Laut Innenminister Pacome Moubelet Boubeya sind 800 bis 1.100 Menschen angesichts der gewaltsamen Ausschreitungen von Anhängern des knapp geschlagenen Oppositionskandidaten Jean Ping festgenommen worden.

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Granaten und Kalschnikow

Die Demonstranten hätten Granaten eingesetzt, und bei den Festnahmen seien Kalaschnikow-Sturmgewehre sichergestellt worden, sagte der Minister. Bongo war am Mittwoch zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt worden, doch erhob das Lager seines Kontrahenten umgehend Manipulationsvorwürfe. Auffallend war, dass in Bongos Hochburgen eine exorbitant hohe Beteiligung registriert wurde. "Es wird schwierig werden, die Leute davon zu überzeugen, diese Ergebnisse zu akzeptieren", sagte ein Mitglied der Wahlkommission. Bongo lag nur um 5.594 Stimmen vor Ping.

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Bei Ausschreitungen in mehreren Vierteln der Hauptstadt Libreville kamen bisher drei Menschen ums Leben. Präsident Bongo zeigte sich unbeeindruckt von den Protesten und betonte, dass "das Volk gesprochen hat". Die Proteste würden von einer kleinen Gruppe getragen, die die Macht für sich reklamiere. Es sei nicht mit der Demokratie vereinbar, wenn das Parlament und das Fernsehgebäude angegriffen würden, erklärte Bongo mit Blick auf die Ausschreitungen.

Opposition fordert internationale Unterstützung

Ping forderte hingegen internationale Unterstützung, um die Bürger des Landes gegen die Behörden des "Schurkenstaates" zu schützen. Der französische Präsident Francois Hollande zeigte sich "zutiefst beunruhigt" wegen der Vorgänge in der ehemaligen Kolonie und rief alle Beteiligten zum Gewaltverzicht auf.

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