Politik

Abrüstung ist gefragt

Heinz-Christian Strache hat recht. Es ist nicht die feine Art, ihn mit leeren Gläsern, vollen Flaschen oder, wie zuletzt bei einem Wiener Clubbing, mit einer Wurstsemmel zu bewerfen. Das macht man nicht.

Nun kann man dem Semmel-Schleuderer kaum nachsagen, er sei eine Gefahr, geschweige denn, er hat dem FPÖ-Chef nach dem Leben getrachtet. Das ist Schwachsinn, das sieht auch die Polizei so; deshalb wird Strache nicht von Cobra-Profis, sondern von einem privaten Aufpasser betreut, der den werfenden Banker gleich vermöbelt haben soll.

Die spannende Frage nach der Attacke ist nun: Wie geht’s weiter mit der blauen Scharfmacherei? "Gewalt gegen Andersdenkende ist kein Kavaliersdelikt", sagte die FPÖ nach dem Angriff – und das gilt sinnvollerweise ja wohl auch für die freiheitliche Sprach -Gewalt. Strache und seine Partei sollten endlich darauf verzichten, Unsinn wie "Daham statt Islam" zu plakatieren – oder die Bundesregierung als "Saustall" zu verunglimpfen.

Zu viel verlangt? Vielleicht. Aber dann gibt’s kein Lamentieren. Wer sich vom Viktor-Adler-Markt bis zum Parlament wie ein rhetorischer Marschflugkörper gebärdet, den dürfen tief fliegende Wurstsemmeln nicht wundern.