Meinung

Wien ist anders

Im stürmischen Herbst hat freilich Red Bulls FC International die besten Erfolgsaussichten

Wolfgang Winheim
über Nachwuchsarbeit in Österreich

Wenn ein 18-, ein 19- und ein 21-Jähriger in einem internationalen Auswärtsspiel Rapids Tore schießen und ...

... wenn die Austria nur drei Legionäre in der Startformation benötigt, um sich für die Champions League zu qualifizieren, dann...

... kann die Arbeit an der Basis nicht so schlecht sein wie so gern von Ferndiagnostikern (die noch nie ein Jugendspiel gesehen haben) angeprangert.

Selbst der FC Pasching, in dessen Kader einige Akademie-Abgänger stehen, ist bei seinem 180-minütigen Ausflug nach Fußball-Europa als Regionalligaklub nicht zum FC Schießbude verkommen.

Im stürmischen Herbst hat freilich Red Bulls FC International die besten Erfolgsaussichten. In Anbetracht der Gegner ist den Salzburgern sogar eher Gruppenplatz eins in der Europa League als der Austria ein einziger Sieg in den sechs Champions-League -Spielen zuzutrauen. Ehe es zu Rückschlägen kommt und die Nörgler wieder Hochsaison haben, sei aber nicht nur zu deren Überraschung anerkennend festgestellt:

Wien ist die einzige Metropole Mitteleuropas, die in den internationalen Fußball-Hauptbewerben mit zwei Klubs vertreten ist.

Wien ist allerdings (im Gegensatz zu Madrid, Sevilla, London) zugleich die einzige Stadt, in der alle Gruppenspiele in ein und demselben (noch dazu nicht mehr zeitgemäßen) Stadion ausgetragen werden müssen. Und das spricht wieder weniger für die selbst ernannte Sportstadt an der Donau.