Meinung

Ohne Netz

19.616 Gründungen gab es heuer bisher. 19.616 Personen (bzw. Personengruppen), die sich in das Wagnis Selbstständigkeit stürzen. Und sich damit den vollen – und unbarmherzigen – Marktkräften aussetzen. Wer selbstständig ist, genießt die umfassende Freiheit. Niemand leitet einen an, niemand gibt etwas vor, man selbst ist für das gesamte unternehmerische Glück und Unglück verantwortlich – für jede Entscheidung und jedes Detail.

Dass damit auch viel Risiko mitschwingt und man mitunter auch ziemlich einsam werkt, gehört zur Selbstständigkeit dazu.

Viel größer als die Furcht vor dem Scheitern ist bei diesen Gründern aber der Glaube an den Erfolg. Mit der Idee kommt die Vision – ich kann es besser, ich kann es schneller, ich kann es so gut, dass es am Markt ankommt und von den Kunden auch honoriert wird. Das gilt für den One-Man-PR-Berater genauso wie für den Erfinder des Küchengartens und den Betreiber einer Bar (siehe nächste Seite). Sie arbeiten jeden Tag für ihr Projekt und in ihre eigene Tasche. Ohne Netz und doppelten Boden.

Den Traum von der beruflichen Unabhängigkeit und der Selbstständigkeit träumen viele. Er passt in unsere Zeit, in der Unabhängigkeit und Freiheit groß angeschrieben sind. Wer sich traut: Hut ab! Denn man lernt immer alle Facetten des Wirtschaftens kennen. Die guten und die mühsamen.

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