Meinung/Mein Tag

Nicht für die Schule, für das Leben.....Geht das so?

Auf dem Prüfstand. Pötschenpass, Pass Gschütt, Koblbergpass. Dazu oberösterreichische Landesräte samt Titeln und Ressorts, Flüsse und Seen, die Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt. Und fertig ist das Potpourri für den Sachkundetest.

In der vergangenen Woche haben wir mit unserer Viertklässlerin gelernt, damit sie ja nicht die Volksschule abschließt, ohne die wesentlichen Dinge des Lebens inhaliert zu haben. Dass sie, wenn der Stoff sitzt, mehr weiß, als rund 95 Prozent der oberösterreichischen Bevölkerung, haben wir ihr verschwiegen. Können Sie die Flüsse Ihres Bundeslandes auf einer Karte ohne Beschriftung zuordnen? Und wo befindet sich bitte genau welcher Bezirk? Auch wir Erwachsenen durften unser eingetrocknetes Wissen auffrischen. Es war etwas peinlich, welche Lücken sich da auftaten.

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Listen und Begriffe auswendig lernen, Inhalte einsaugen, um sie Tage oder Stunden später wieder auszuspucken und eine Woche darauf nichts mehr davon zu wissen: Wie sinnvoll ist das? Und war das nicht damals, als ich die Schule besuchte, ein ähnliches Desaster? Wer Kinder hat, weiß: Alles, was sie sich selber erarbeiten, was sie interessiert, wo es Geschichten dazu gibt, wo mehrere Sinne angesprochen werden – das merken sie sich viel leichter.

Unsere Tochter hinterfragte natürlich, wozu sie denn das alles können müsse. Vor allem die Landesrätinnen und Landesräte waren ihr unerklärlich. „Warum muss ich diese Menschen alle kennen? In ein paar Monaten ist ja sowieso wieder alles anders!“. Tja, was soll man darauf antworten?

Der Test ist übrigens so schlecht ausgefallen, dass er kommende Woche wiederholt werden muss. Zweite Runde also für das Lernen für’s Leben, falls das so geht.