Schnaufen und durchschnaufen
Von Katharina Salzer
Nicht diskutieren. Das überwiegend scheußliche Wetter der vergangenen Wochen machte es eher leichter, die Laufschuhe nicht anzuziehen und nicht außer Haus zu gehen. Im Osten des Landes war es grau in grau. Kein Schnee. Viel Wind. Man könnte es aber wie der japanische Autor und Extremläufer Haruki Murakami halten, der nicht mit sich diskutiert und losläuft. So zitiert ihn eine Verwandte, wenn sie lieber mit sich diskutieren würde. Er hat recht und sie hat einen eisernen Willen – und joggt durch die Stadt. Bei Sturm sollte man die Bäume und Baugerüste meiden.
Keine Ablenkung. Prinzipiell ist so ein Winterlauf etwas Schönes. Jetzt gibt es noch wenige Ablenkungen, nicht so wie im Sommer: Schanigartentreffen hier, Freibadfaulenzen dort. Also ist der späte Winter ein optimaler Zeitpunkt, um sich für den Frühling und das Sonnenbad im Sommer in Form zu bringen.
Lauftipps. Wer im Zwiebellook gekleidet unterwegs ist, bekommt das auch mit den Temperaturen hin. Am Beginn des Laufes darf einem schon ein bisserl kalt sein. Das ist ein Zeichen, dass man richtig angezogen ist. Denn auch im Winter schwitzt man. Apropos – über Hände und Kopf verlieren die Läufer und Läuferinnen viel Wärme. Unbedingt Handschuhe und Haube tragen. Die Aufwärmphase darf schon 15 Minuten dauern, das schützt vor Muskelverletzungen. Ist es sehr kalt, hilft etwa ein dünnes Tuch vor dem Mund, die Atemluft leicht zu erwärmen und zu befeuchten. Dehnen am besten daheim, wo es schön warm ist.
Lesetipp. Wer nach dem Laufen über das Laufen lesen will, dem sei „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede“ von Haruki Murakami ans Herz gelegt. Nicht neu, aber immer gut.