Mailüfterl im April
Von Anita Staudacher
Das Frühlingserwachen am Arbeitsmarkt ist derzeit nur ein Mailüfterl im April
zum Rückgang der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit sinkt wieder, die Job-Aussichten sind über den Winter besser geworden. Schon bricht der allgemeine Jubel aus. Nicht mehr lange und die Wirtschaft wird wieder über einen massiven Fachkräftemangel lamentieren und die ersten Politiker gar von Vollbeschäftigung schwafeln. Doch halt. Das Frühlingserwachen am Arbeitsmarkt hat gerade erst begonnen, es ist derzeit höchtens ein Mailüfterl im April und noch keine dauerhafte Trendwende. 430.000 Menschen in Österreich sind nach wie vor ohne Job, für eine kleine Volkswirtschaft wie Österreich eine nach wie vor viel zu hohe Anzahl.
Die wieder anziehende Konjunktur allein wird die zunehmend strukturelle Arbeitslosigkeit nicht beseitigen. Schon jetzt zeigt sich, dass vor allem die Männerarbeitslosigkeit (Industrie, Bau) sinkt, während sich die Lage für Frauen kaum verändert hat und jene für ältere, gesundheitlich beeinträchtigte oder ausländische Arbeitslose sogar noch schlechter geworden ist.
Die von der Regierung in Angriff genommenen Job-Maßnahmen kommen zwar spät, aber nicht zu spät. Insbesondere das wachsende Problem der Langzeitarbeitslosigkeit wird sich nicht von allein lösen.
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