Ka’ Klick mit Kunden
Von Sandra Baierl
Das Einkaufserlebnis ist das Glück des Kunden
Online versus stationärer Handel
Neulich im gelben Möbelhaus (die Kürzestversion): Wir wollen eine Garderobe kaufen, haben sie online schon ausgesucht, finden sie im Riesenmarkt mit Glück selbst. Sie ist nicht etikettiert, niemand weiß, wie viel sie kostet. Wir irren mit dem Personal durch die Stockwerke, brauchen ein Internet, um den Preis zu eruieren. "Wir haben hier kein Internet", sagt der Verkäufer. Unser Privathandy hat keinen Empfang, wir laufen zum Fenster – endlich Funkglück! Der Onlinepreis hilft aber nix, die Artikelnummer fehlt. Eine zweite Verkäuferin findet indes den Preis. Wir dürfen nach einer Stunde endlich zahlen. Die Minigarderobe, 40 Deka leicht, müssen wir aber aus dem Zentrallager holen. Wir fahren hin. Der Lagerarbeiter sagt lapidar: "Wenn ich sie finde, kriegt ihr sie." Weitere zehn Minuten später ist das Einkaufsabenteuer zu Ende.
Im Radio hören wir eine Werbung der Wirtschaftskammer: "Wer Weihnachtsgeschenke ausschließlich online und im Ausland kauft, schwächt unsere Wirtschaft. Das ist kein Weihnachtsmärchen." Stimmt absolut. Aber man ist immens versucht: Denn mit einem Mausklick kommt am nächsten Tag das Paket auf den Tisch – ohne Aufwand, ohne Ärger.
Deshalb hier der Rückappell an den stationären Handel: Wem das Glück mit Kunden wichtig ist, muss Kompetenz und ein zügiges, erfolgreiches, erfreuliches Einkaufserlebnis bieten. Wer das nicht kann, darf sich nicht wundern, dass der Kunde *klick* und weg ist.