Bank zu verkaufen!
Von Martina Salomon
Nein, mit Ruhm bekleckert hat sich wahrlich niemand
über die Hypo
„Wer will eine Bank kaufen? Ich hätte da ein paar“, scherzt Finanzministerin Fekter derzeit auf so gut wie jeder Veranstaltung. Banker finden das eher nicht witzig. Gemessen an dem, was bisher geschah, ist es aber vernachlässigbar. In den (süd-)osteuropäischen Boomjahren ging die Hypo Alpe-Adria hohe Risiken ein, wurde zur Balkan-Bank – und willfährigen Vollstreckerin der Kärntner Politik. Bankenaufsicht? Blind! Die bayerischen Käufer bliesen das Risiko weiter auf. Nach Ausbruch der Finanzkrise hatte die EU Angst um den Balkan und zwang Österreich erst zur Verstaatlichung und jetzt, zum ungünstigsten Zeitpunkt, zum Verkauf. Dazwischen wurde die Politik nicht müde, die Bank schlechtzureden. Zwischen Finanzministerium und Management flogen die Funken – nach Ditz wirft nun Kranebitter das Handtuch. Nein, mit Ruhm bekleckert hat sich wahrlich niemand.
Die Hypo muss nun filetiert werden. Die neuen Eigentümer (wozu wohl auch heimische Banken zählen werden) dürfen hoffen, dass nicht alles, was kaputtgeredet wurde, tatsächlich Schrott ist. Manche kroatische Immobilie bringt ja vielleicht doch noch Geld. Jetzt sind ruhige Profis gefragt. Schlimmer als bisher kann’s aber ohnehin nicht mehr werden.