Rasierklingenritt
Von Stefan Schocher
Der Diplomatie bleiben womöglich nur mehr Tage.
über die Ostukraine
Es ist ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten, was die Krise in der Ukraine angeht. Man hat sich abgefunden, dass ein Staat einem anderen einfach Gebiet streitig macht und interveniert, wo es nur geht. Nach der Krim muss Schluss sein, so die halbstarke Haltung der EU nach der Annexion der Krim. Dem ist aber allem Anschein nach nicht so. Und bisher ist Russland mit seiner Straßenkämpfer-Diplomatie gut gefahren – obwohl Moskau mit den Unruhen in der Ostukraine natürlich nichts zu tun hat. So, wie es auch mit "Selbstverteidigungskräften" auf der Krim nichts zu tun hatte. Jetzt kann Konfliktscheue seitens des Westens katastrophal enden. Denn eine Loslösung der Ostukraine würde nicht gewaltfrei vonstatten gehen. Der Diplomatie bleiben womöglich nur mehr Tage.