Worklife: Nichts mehr übrig
Von Sandra Baierl
Verträge mit Sonderzahlungen, zusätzlichen Urlaubstagen, erhöhtem Kündigungsschutz, Abfertigungen – Arbeitnehmervertretungen haben viel gekämpft und einiges erreicht. Jetzt werden diese Errungenschaften, ganze Kollektivverträge, infrage gestellt.
„Es sind wohlerworbene Rechte. Errungenschaften für Arbeiter und Angestellten – sie sind das Rückgrat der Wirtschaft“, sagen Gewerkschaftsvertreter.
„Es sind Privilegien von früher, längst überholt, die eine moderne, globalisierte Wirtschaft nicht tragen kann“, sagen neoliberale Ökonomen.
Die Wahrheit liegt mittendrin. Die Privilegien von früher – wer sagt eigentlich, was Privilegien sind? Der Chef? Ratingagenturen? Aktionäre? – sind wunderbar für die, die sie auskosten dürfen, aber unerreichbar für die Jungen. In Firmen existieren zwei Klassen. Die Alten cashen ab, für die Jungen ist wenig übrig. Berufseinsteiger sind oft schon froh, überhaupt einen Vertrag zu bekommen. Üblich geworden sind abenteuerliche Umgehungskonstruktionen wie Werkverträge, unbezahlte Praktika oder verdeckte Dienstverhältnisse.
Und in Zukunft? Da will man natürlich die allerbesten Köpfe. Und ködern will man sie mit ein paar Nedsch ...
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