Das Jahr der Tiere
Von Guido Tartarotti
Dos depatte Eidachsal.
über das Jahr 2012.
Für mich war 2012 das Jahr der Tiere. Auf Platz eins meiner Tiere des Jahres liegt meine Bulldogge (den Namen „Ivy“, den ihr die Vorbesitzer gaben, kann ich nicht sagen, wir nennen sie derzeit i-Vieh). Entzückend, charmant, pragmatisch und freundlich wartete sie bläulichen Fells in einer Tierschutzeinrichtung auf mich. Genug davon, das wird keine Hundekolumne hier. Auf Platz zwei: Das Pielachtaler Fluchtschwein. Was wurde aus ihm? Weiß das wer?
Auf Rang drei: Das Gemeine Drautalkrokodil. Lateinische Bezeichnung: Crocodylus Uwescheuchis leilei. Kärnterische Bezeichnung:
Dos depatte Eidachsal.
Krokodile zählen übrigens zur Unterklasse der Gnathostomata, was kein typisches Kärntner Paradeisergericht ist, sondern übersetzt „Kiefermäuler“ bedeutet. Das ist der wesentliche Unterschied zu manchen Kärntner Politikern, die gehören zu den Großmäulern. Eine gewisse Verwandtschaft besteht außerdem zu den Lindwürmern, den bösen Schweinen, den Hirngespinsten, den Patriotenrabatten, den Seebühnen und anderen Gestalten der Kärntner Sagenwelt.
Typische Eigenschaften: Das Gemeine Drautalkrokodil lebt ausschließlich in ruhigen Seitenarmen der Drau, in Berichten von Kindern sowie im Kopf von Kurt Scheuch. Es ernährt sich von Zeitungsschlagzeilen, Kärntner Budgetdefiziten sowie von Kinderschuhen der Marke Crocs, Größe 36.
Zukunftsaussichten: Solange die Familie Scheuch Schlagzeilen zur Ablenkung von regionalen Skandalen braucht, kann das Gemeine Drautalkrokodil nicht aussterben. Sollte es sich als parteispendenunwilliger Ausländer erweisen, droht allerdings die Abschiebung nach Loch Ness. Möglicherweise findet es aber Asyl als Tätowierung auf der Brust von Kurt Scheuch. Oder es wird neuer FPK-Klubobmann.
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