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Tagebuch: Kugelblitz

Hannes Reichelt hat seine günstige Startnummer 1 genutzt. Der Berufspilot in spe flog in Wengen auf Platz 2. Dank des netten Hannes, der seit dem WM-Winter zum Supermarkt-Tarif für Ö3 Helm-Reklame macht, war bei der Lauberhorn-Siegerehrung auch der ÖSV dabei.Jedoch: Österreichs Abfahrer kommen ohne einen einzigen Saisonsieg zum Hahnenkamm-Rennen auf die Streif. Mitschuld daran ist seit Samstag ein Bursche, der im Vorjahr noch Kugelblitz genannt wurde, nachdem er - auch verletzungsbedingt - so ausgesehen hatte, als hätte er einen Medizinball geschluckt.Beat Feuz galt nie als Konditionswunder. Und dann gewinnt ausgerechnet der, dem Trainingsfaulheit unterstellt wurde, die kräfteraubendste, weil mit Abstand längste Weltcup-Abfahrt des Winters.Co-Favorit Bode Miller hingegen ging wie erwartet auf den letzten der 4500 Meter die Luft aus. Aber der Ski-Hippie wird sicher in Kitzbühel für Aufsehen sorgen. Möglicherweise schon vor dem Rennen. Denn Bode, der schon zu Saisonbeginn in Beaver Creek das Abtragen einer zu gefährlichen Kante erzwungen hatte, wurde von Läufer-"Gewerkschaftsboss" Kilian Albrecht zum Athleten-Inspektor auf der Streif nominiert.Bei der Alpin-Premiere der Olympische Jugendspiele am Innsbrucker Patscherkofel am Samstag gab es keine Beanstandungen. Und doch die größte Sensation.Olympia-Gold im Super-G eroberte Adam Lamhamedi aus ... Marokko. Auch ein Andorraner und ein Grieche fuhren auf dem Präsidenten-Berg (Hauptaktionär ist ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel) schneller als der schnellste Österreicher. Da behaupte noch einer, der Ski-Rennlauf sei nur eine alpine Inzuchtpartie.