Meinung/Kolumnen/Tagebuch

David und Lindsey

"Ich weiß nicht, wo der Tiger ist.“

Wolfgang Winheim
über David Alaba und Lindsey Vonn

In Vorwoche erhielt David Alaba, zumal ihn Bayern-Trainer Josep Guardiola nicht zur Sports-Media-Gala nach Wien ließ und sein Wahlsieg über Marcel Hirscher als unsicher galt, nur eine Kopie der Trophäe. Morgen wird dem Sportler des Jahres im Wiener Coca-Cola-Zentrum das Original nachgereicht. Übermorgen wird Alaba mit dem Nationalteam zum Trainieren an die Costa Blanca düsen und zehn Tage später in Wien beim Freundschaftsspiel gegen die USA einlaufen.

Bei aller Freundschaft zu US-Co-Trainer Andreas Herzog – die Amerikaner kommen nicht zum Nulltarif. In den USA wiederum muss Österreichs Skiverband blechen, damit sich seine Abfahrer in Colorado für den Olympia-Winter einrasen können.

Im Gegensatz zum ÖSV verfügt das (vom Tiroler Patrick Riml befehligte) US-Ski-Team über eine permanente Speed-Rennstrecke. Außer der gibt’s in Copper Mountain keine Attraktion, sondern nur einige sterile Appartementhäuser. Deren Besitzer kommen, wenn überhaupt, erst zu Weihnachten. Der Winter indes ist jetzt schon eingekehrt.

„Bei minus zehn Grad sitzen die Trainer um sechs Uhr Früh auf dem Lift“, berichtet der burgenländische Konditionsguru Toni Beretzki, der sich seit seinem Abgang vom Fußball-Bundesligaklub Admira (Mai) um die Fitness der US-Abfahrer kümmert.

An diesem Wochenende werden in Copper die ersten Speedrennen der Saison über die Kunstschneebühne gehen. Auch Bode Miller will sich an der NorAm-Serie beteiligen. Das Comeback von Lindsey Vonn ist am 26. November auf der WM-Strecke in Beaver Creek vorgesehen.

Schon jetzt kann sich Lindsey – ähnlich wie hierzulande Alaba – der Interviewwünsche kaum erwehren. Was allerdings auch auf ihre Liaison mit Tiger Woods zurückzuführen ist. Genervt von der ständigen Fragerei sagt Ex-Abfahrtscoach Robert Trenkwalder, der Vonn zur Red-Bull-Werbefigur machte und für Wintersport im Dosen-Imperium zuständig ist: „Ich häng’ mir jetzt a Taferl um und schreib’ drauf: Ich weiß nicht, wo der Tiger ist.“ Aktuell golft Woods in der Türkei. Für drei Millionen Startgeld.