Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Geschäftsmodell Null

Wenn der Steuerzahler sich verspekuliert, bleibt er über. Wenn’s eine Bank tut, ist’s Geschäftsmodell.

Andreas Schwarz
über die Hypo Alpe-Adria

Die viele Nullen, die eine Milliarde hat, machen leicht schwindlig. Und wenn’s viele Milliarden sind – wie die, die die Hypo Alpe-Adria im Lauf der Jahre versenkt hat – verliert man leicht vollends den Überblick. Der KURIER zeichnet in einer spannenden Serie das fröhliche Geldverschleuderungs-Karussell der Kärntner Skandal-Bank nach, das den Steuerzahler schon mehr als zwei Milliarden Euro gekostet hat und noch ein Vielfaches kosten dürfte. Weil das Geldhaus a) einem maßlosen Landeshäuptling als Art Privatschatulle diente und b) mit maßlosen Geschäften am Balkan und anderswo nicht nur wegen der Krise in die Krise schlitterte: Eine Pleite mit 170 Millionen da, ein Hotelprojekt mit minus 80 dort, 500 verspekulierte Millionen dazwischen – da kommt schon was zusammen. Dem Steuerzahler bleibt als Resümee: Wenn er sich verspekuliert oder ein Geschäft in den Sand setzt, bleibt er über. Wenn’s eine Bank tut, ist’s Geschäftsmodell und sie wird gerettet – um sein Geld. Auch wenn dort manche Null für die vielen Nullen verantwortlich war.