Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Nichts geht nicht!

Und wenn man genau den Richtigen hat, braucht man gar keinen Fernseher mehr.

Guido Tartarotti
zum 85. Geburtstags des Autors und großen Lebens-Verstehers Janosch.

In einem seiner seltenen Interviews sagte er einmal: „Wir schenken unseren Kindern ja nicht das Leben, wir schenken ihnen den Tod.“ Das ist ein furchtbarer Satz, aber leider auch ein nicht ganz unrichtiger.

Aber er sagte und schrieb auch wunderbare Sachen. Etwa dies: „Was gehört zum perfekten Fernsehabend dazu? Man braucht jemanden, mit dem man sich vor den Fernseher setzen kann. Und wenn man genau den Richtigen hat, braucht man eigentlich gar keinen Fernseher mehr.“

Vielleicht macht das den (Kinderbuch-)Autor Janosch so erfolgreich: Dass er ehrlich ist. Er macht die Welt nicht schöner, als sie ist, aber er lässt sich auch nicht ausreden, davon zu träumen, wie schön sie sein könnte. Gestern feierte Janosch – wie es sich für ihn gehört mit Fisch, Wein und Geigenmusik – seinen 85. Geburtstag. Als „wichtigsten Satz meines Lebens“ bezeichnete er diesen: Es gibt nichts, was nicht geht. Der Geburtstagswunsch des bekennenden „Ketzers“ lautet: „Dass ich hier ewig sitzen kann.“ Warum nicht? Es gibt nichts, was nicht geht.