Hurra, bald 100!

Die Lebenserwartung ist so hoch wie nie. In der umständlichen Sprache der Statistik ausgedrückt: Wer heute 65 ist, lebt im Schnitt 20 Jahre länger als ein 65-Jähriger vor 40 Jahren. Und das, obwohl wir ständig von Transfetten, Feinstäuben, Handystrahlen und dem Killer-Virus der Saison bedroht werden, die überall lauern, um uns in den Hintern zu beißen. Das liegt an den Leistungen der ach so bösen „Schulmedizin“, außerdem an der Ernährungslage und der verbesserten Versorgung von Kindern. Denken die Anhänger der derzeit so modischen Mittelalter-Nostalgie eigentlich daran, dass man damals gute Chancen hatte, mit Mitte 30 zahnlos an Durchfall zu sterben?

Zwei Gedanken dazu. Es ist uns gelungen, die Lebenserwartung immer näher Richtung 100 Jahre zu schieben. Was uns noch nicht gelungen ist: Die gewonnenen Jahre des hohen Alters auch mit Lebensqualität zu füllen. Gibt es andere Perspektiven als das Pflegeheim? Und: Wie verbessern wir die Situation derer auf der Welt, die von unserer Lebenserwartung (und -Qualität) nur träumen?