Geheim halten
Von Andreas Schwarz
Spätestens seit James Bond weiß man, dass die Liebe eines Agenten flüchtig ist
über die CIA-Affäre Petraeus
Spätestens seit James Bond weiß man, dass die Liebe eines Agenten flüchtig und die Versuchung groß ist. Und dann schreibt das echte Leben einen noch viel abenteuerlicheren Thriller:
Der Chef der amerikanischen CIA beginnt ein G’spusi mit seiner ihn adorierenden Biografin – er wie sie anderwärtig verheiratet, versteht sich. Eine möglicherweise eifersüchtige Konkurrentin informiert das FBI, das prompt höchst eindeutige eMails der beiden findet. Weil aber grad US-Wahl ist und so ein Skandal dem Amtsinhaber eher nicht nützt, erfährt Präsident Obama erst nach seinem Sieg davon. Angeblich. Wie viel Geheimnisverrat hinter der Liaison steckt, wird noch untersucht.
„Charakter bedeutet, dass du das Richtige tust, wenn niemand zuschaut“, lautete einer der Lieblingssätze des nicht uneitlen David Howell Petraeus. Dessen Niederlage, abseits der moralischen Frage, auch darin besteht, dass der Chef des berühmtesten Geheimdienstes der Welt nicht einmal seine Affäre geheim halten konnte.