Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Fern-Entlüftung

Deppensicher beschriftet und mit Pfeilchen versehen.

Guido Tartarotti
über einen freundlichen Installateur.

Wenn man aus dem Skiurlaub nach Hause kommt und bemerkt, dass die Hälfte der Heizkörper nicht richtig warm werden will, dann erinnert man sich, dass man zwei Hände besitzt: eine linke und eine sehr linke.

Ging das nicht irgendwie so? Heizkörper entlüften (mittels dieses Schraubdrehdings) und Wasserdruck erhöhen (mittels einer dieser ungefähr 50 Drehgriffe, die aus der Unterseite der Therme in die Gegend wachsen)? Da man aber die eigene Geschicklichkeit richtig einschätzen kann und davon ausgehen muss, ganze Ortsteile unter Wasser zu setzen, ruft man den Heizungsmenschen zu Hilfe. Per Mail, nicht per Telefon, weil man sich so geniert.

Der antwortet prompt, liefert eine exakte Beschreibung von Entlüftung und Druckerhöhung, bittet, weil man sich trotzdem nicht auskennt, um ein Handyfoto von der Thermenunterseite und mailt dieses umgehend, deppensicher beschriftet und mit Pfeilchen versehen, wieder zurück, und das völlig gratis. Und als es bald darauf in der Wohnung wohlig warm wird, denkt man sich: So falsch sind manche Klischees. Etwa das von den Installateuren, die nie Zeit haben und immer teuer sind.