Das Ohrwaschl - Schöner Regen
Von Andreas Schwarz
Als Hörer zwangsfröhlicher Radiosender weiß man: Spätestens ab Montagfrüh haben wir uns auf den Feierabend, das Wochen- und damit das Arbeits(leid)ende zu freuen. Und die einzige Moderatorensorge bis dahin gilt der Zahl der Sonnenstunden.Von denen gab’s zuletzt so viele, dass das Land austrocknet. Auch die paar Tropfen, die grad fallen („pünktlich zum Wochenende wird’s ungemütlich“), sind zu wenig: Wald und Flur dürsten. Die Landwirtschaft braucht Wasser. Sonst war alle bisherige Pflanz-, Sä- und andere (auch am Wochenende) tapfer verrichtete Arbeit umsonst. Daher: bitte Regen, ordentlich. Irgendwann kapieren ja vielleicht auch die hauptberuflichen Sun-und-Fun-Verbreiter, dass das Leben auch bei Regen schön und sehr gemütlich sein kann. Und dass Arbeit per se nicht Elend ist – elend ist nur, dass uns das permanent eingeredet wird.
Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Birgit Braunrath und Guido Tartarotti.