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Das Ohrwaschl - Lebkuchen-Boykott

Er ist da! In Stapeln und vielen Varianten, einladend feilgeboten an den besten Supermarktecken – schnell zugreifen, wer weiß, wie lange der Vorrat reicht?

Jetzt ist es ja so, dass man die Gans mit Rotkraut und Knödel nicht nur zu Martini schmaust und den gekochten Schinken mit Kren nicht nur zu Ostern. Aber Lebkuchen?!

Das ehemals haltbare Fastengebäck aus der Klosterküche beißt man nicht einfach so, jahraus, jahrein, sondern nur (wenn überhaupt) zur Weihnachtszeit. Wenn er aber jetzt, Mitte August, Einzug in die Regale hält, dann …

Ja, was dann? Ist bald Weihnachten? Soll der Umsatz des Weihnachtskuchens, weil früh gebacken, noch einmal um ein, zwei Prozent klettern? Oder/und sind die Weihnachtsgeschäftsstrategen bei knapp 30 Grad im Schatten einfach nur durchgeknallt? Man möchte einen Lebkuchen- und "Last-Christmas"-Ohrwurm-Boykott ausrufen, jetzt schon. Und muss fürchten, dass die Ersten jetzt schon gekauft haben.

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Birgit Braunrath und Guido Tartarotti.