Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Auch wenn es schwerfällt

Bleiben wir ruhig, weigern wir uns, die Rolle zu spielen, die sie uns zugedacht haben.

Guido Tartarotti
über die Angst und den Umgang damit.

„Der Mensch ist einfach zu blöd, ein gescheitertes Experiment der Evolution“, sagt jemand. Und es fällt schwer, zu widersprechen.

Wie Terrorismus aktiv zu bekämpfen ist, mit den Mitteln der Politik, des Militärs, der Polizei, des Rechtsstaats, darüber müssen vor allem die nachdenken, die sich damit auskennen. Aber auch der Einzelne kann etwas tun, etwas, das gerade jetzt nicht leicht ist: Ruhe bewahren.

Das Kalkül von Terroristen ist simpel: Sie wissen, dass sie uns nicht alle töten können, sondern nur sehr wenige von uns. Sie wissen aber auch, dass sie uns alle in Angst versetzen können. Darum geht es im Terrorismus (Terror heißt ursprünglich Schrecken). Wenn wir keine Angst haben – oder besser: unserer Angst mit Ruhe und Gelassenheit begegnen – machen wir den Terroristen einen Strich durch die Rechnung. Weil wir uns weigern, die Rolle zu spielen, die sie uns zugedacht haben.

Bleiben wir ruhig, passen wir auf uns und einander auf. Und widersprechen wir der Behauptung, der Mensch sei gescheitert. Auch wenn es schwerfällt.