Total schief gewickelt
Von Jasmin Schakfeh
Das Thema „gute Figur“ ist im Sommer omnipräsent. Diät-Tipps sind in aller Munde und Frauen bevölkern die Fitnesscenter. Bei einem Kaffeetratsch erzählte mir eine Freundin dann vom „letzten Schrei“ – dem Heimwickel. Sie hatte den Tipp von einer anderen Freundin, und beide schwören jetzt darauf. Das Prinzip ist angeblich super einfach. Eincremen, die Problemzonen mit Folie einwickeln, einwirken lassen, Folie entfernen und mit einer anderen Creme noch einmal schmieren. Am nächsten Tag besorgte ich besagten Body Wrap in der Drogerie. Um 60 Euro leichter okkupierte ich heimlich das Badezimmer.
Mumifiziert: Die Gebrauchsanweisung macht einem Angst. Zwei Stunden vorher nix essen (das geht) , mindestens drei Liter Wasser trinken (das klappt schlecht), vor und nach dem Wickeln nicht duschen (Igitt!) und während der Wickelzeit – 45 Minuten gewickelt und eingehüllt in einer Decke, schwitzend – nicht bewegen (man fühlt sich wie eine lebendige Mumie). Schönheit muss leiden und einen Versuch war es wert. Es waren keine drei Liter Wasser und ich habe davor geduscht. Das Einwickeln mit der Frischhalte-Folie war eine. Tortur und der Weg vom Bad zur Couch entwürdigend (mumifiziert kann man schlecht gehen) Und wofür das alles? Zur Ausleitung von Wassereinlagerungen, Abbau von Fettdepots und weniger Cellulite.jasmin. schakfeh(at)kurier.at