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leseZEICHEN: Burn-Out

Christina Aguilera, Rolando Villazón und Robbie Williams, Politiker, Sportler, Spitzenmanager und Starköche - sie alle waren eines Tages am Ende. Die Krise der Erfolgreichen hatte sie eingeholt. Der permanente Erfolgsdruck wurde zu viel. Das "vegetative Erschöpfungssyndrom", Burn-out, ist inzwischen fast zum Modeleiden avanciert. Infarkt der Seele nennen es Ärzte. Plötzlich ist man kraftlos. Emotionale Ressourcen werden immer weniger, man hat die Fähigkeit verloren, sich zu erholen und kann der Leistungsspirale nicht mehr entfliehen. Wie ein Hamster in seinem Rad. Die Zahl der Burn-out-Fälle hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, jeder fünfte Arbeitnehmer ist gefährdet. Manche sprechen bereits von einer Epidemie. Psychische Störungen gelten weiterhin als gesellschaftliches Tabu. Weil sich immer mehr Prominente als ausgebrannt outen, finden immer mehr Menschen den Weg zum Arzt. Dabei gilt Burn-out - laut WHO - gar nicht als Krankheit.michael.horowitz(at)kurier.at