Nicht mehr wunderbar
Einer war immer schon davon überzeugt, dass Harald Serafin unersetzbar ist: Harald Serafin.
über Mörbisch
Einer war immer schon davon überzeugt, dass Harald Serafin unersetzbar ist: Harald Serafin. Jetzt werden wohl noch ein paar dazukommen, die der Ansicht sind, dass der kommerzielle Erfolg der Seefestspiele Mörbisch (vom künstlerischen Erfolg reden wir hier lieber nicht) in erster Linie von „Mr. Wunderbar“ abhing. Die Zahlen sprechen nämlich eine noch klarere Sprache als Serafin selbst, der sich vor Saisonstart nicht wirklich elegant über seine Nachfolgerin Dagmar Schellenberger geäußert hatte.
In diesem Sommer kamen 119.700 Besucher nach Mörbisch, was ja nicht schlecht wäre, wenn es im vergangenen Jahr nicht 139.000 gewesen wären. Ein Minus von fast 20.000 – das hat natürlich mehrere Gründe.
Zunächst die Werkauswahl: „Der Bettelstudent“ kann es popularitätsmäßig mit den großen Werken dieses Genres nicht aufnehmen. Ob das Musical „Anatevka“ im Jahr 2014 das richtige Stück für ein Operettenfestival ist? Man muss es zumindest bezweifeln.
Dann die Nicht-Liveübertragung der Premiere: Der ORF hat in den vergangenen Jahren viel Werbung für Mörbisch gebracht.
Freilich die Absenz von Serafin: In Salzburg braucht man offenbar einen streitbaren Intendanten, in Mörbisch einen lustigen.
Und bestimmt auch die Zurückhaltung potenzieller Besucher beim Kartenkauf in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten. Im Event-Bereich spürt man das als Erstes.