Die Vertragsverlängerung liegt auf der Hand
Von Georg Leyrer
Die Vertragsverlängerung liegt auf der Hand.
zur erwarteten Wiederbestellung des MAK-Direktors.
Der Überraschungsfaktor hält sich in engen Grenzen, wenn heute – wonach alles aussieht – der bisherige Direktor des Museums für angewandte Kunst (MAK) auch als der neue Direktor präsentiert wird.
Die Vertragsverlängerung liegt auf der Hand: Christoph Thun-Hohenstein hat das Haus nach viel Aufregung um seinen Vorgänger übernommen. Doch diese Vorgeschichte spielt, und das ist die eigentliche Leistung, längst nur mehr eine untergeordnete Rolle.
Denn Thun-Hohenstein hat in den vergangenen Jahren eine Vision des MAK entwickelt, die hoch spannend ist. Das MAK ist, immer noch, das schlechtestbesuchte Bundesmuseum, es hat angesichts der prunkvollen Kunsttempel ein Schattendasein geführt. Doch zuletzt kamen von dort Impulse, die aufhorchen lassen: Thun-Hohenstein holt das Museum aus seiner Geschichte ab und dockt das ehemalige Industriemuseum so an die Gegenwart an. Die steht im Banne der Digitalisierung und der Automatisierung – und stellt viele Fragen, die Politik und Industrie nicht beantworten können.
Dass hier ausgerechnet ein minderbekanntes Wiener Museum so deutlich aufzeigt, ist erfreulich; und lässt für fünf weitere Jahre auf etwas hoffen, das es auf diese Art kaum anderswo gibt.
Dass der Kulturminister alle Posten ausschreibt, ist begrüßenswert. Dass dort, wo gut gearbeitet wird, die Direktoren im Amt bleiben, kein Widerspruch dazu. Als nächstes: die Nationalbibliothek.