Grün, rot, blau oder neonpink?
Von Doris Knecht
Auf Facebook finden soeben erbitterte Debatten darüber statt.
über grüne Radwege in Wien
Das Foto, das Leserin Klara K. geschickt hat, zeigt … Ja, was zeigt es eigentlich? Man sieht einen formlosen, völlig zerfetzten rosa Fleck auf Asphalt. Das zweite Foto gibt einen Hinweis auf das erste, denn darauf ist ein nicht ganz so zerrissener blauer Fleck zu sehen, der, so lässt sich zumindest ahnen, einmal rund war und ganz schwach völlig abgefahrene weiße Andeutungen eines Fahrrad-Piktogramms aufweist: Das Foto zeigt, wie auch das erste, Markierungen auf dem Ringradweg, im stark von Touristen frequentierten Bereich des Parlaments.
Auf Facebook finden soeben wilde, teilweise erbitterte Debatten darüber statt, dass Maria Vassilakou die Wiener Radwege grün einfärben möchte und, eh klar, was man mit dem Geld, das das kostet, alles Sinnvolleres anfangen könnte. Natürlich fragen sich das vor allem Leute, die noch nie mit einem Rad gefahren sind, oder jedenfalls nicht in Wien.
Denn wenn man das öfter tut oder auch nur Klara K.s Fotos betrachtet, erlischt jeder Zweifel daran, dass auf dem Wiener Radwege-Netz massiver Markierungs-Handlungsbedarf besteht.
Was da momentan, wenn überhaupt, zu sehen ist, grenzt teilweise an vorsätzliche Gefährdung, vor allem von Fußgängerinnen und Fußgängern. (Wobei es am Ring eh immer offenkundiger wird, dass schnelle Radfahrer nicht auf einen Gehsteig und schon gar nicht auf einen von sightsehenden Touristen stark frequentierten Flanierweg gehören, sondern auf die Fahrbahn.)
Die Radwege, und zwar möglichst alle Radwege, einzufärben ist deshalb ein sogar sehr vernünftiger Vorschlag der Verkehrsstadträtin Vassilakou: weil einer, der die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöht. Ob das unbedingt in der Farbe grün geschehen muss, oder doch besser in neonpink, ist Geschmackssache. Oder die Sache von Verkehrssicherheitsexperten, die am ehesten abschätzen können, wie der Radweg für die Verkehrsteilnehmer sichtbar wird – ohne dass die Radfahrer, während sie darauf fahren, erblinden vor lauter grell.