Geht sich alles aus!
Von Doris Knecht
Für Leute wie uns, für die es schon eine Herausforderung ist, einen Zahnarzttermin auszumachen, ist der Kinderreisepass nichts weniger als eine logistische Katastrophe. Aber diesmal ... Diesmal machen und schaffen wir das alles! Und wir machen und schaffen es rechtzeitig!
Wir beginnen damit, dass der Mann aus dem Internet ausdruckt, was man alles braucht und wo man hinmuss und mir das gut sichtbar auf den Schreibtisch legt: Denn die Kinder sind in meinem Pass eingetragen, weshalb ich mit ihnen zum Magistrat muss. Sonst, erklärt der Mann, könnte und würde er das ja eh erledigen. Ja, eh ... Sicher. Der Zettel liegt ein paar Tage gut sichtbar auf meinen Schreibtisch, rutscht dann zu einem Viertel unter nachkommende Wichtigkeiten wie Gasrechnungen und dergl., dann zur Hälfte, dann ist er weg und entschwindet in der Sekunde auch meinem Bewusstsein.
Bis ich eine Meldung in der Zeitung lese: Kinderreisepass! Bis zum 15. Juni! Ich male mir sicherheitshalber mit einem Kugelschreiber ein fettes KRP auf die Hand und darüber ein PF, wegen der Passfotos. Das PF und das KRP sind auch tatsächlich zirka fünf Tage sichtbar, nur weiß ich bereits am zweiten Tag nicht mehr, was es bedeutet. PF? KRP? ???
Es fällt mir Tage später ein, als der Mann mich fragt, was eigentlich mit den Kinderpässen ist: Sollten man das nicht endlich erledigen? Ah ja. Aber muss man die Kinder dafür nicht einen Vormittag aus der Schule nehmen? Neue Recherche: Nein, man kann online auch Nachmittagstermine reservieren, und, siehe da, schon Ende Juni ist einer frei. O.k. ... Geht sich mit dem Urlaub alles aus. Und wir haben auch noch genug Zeit für die lächelfreien Pass-Fotos. Schon notiert! Ich mal mir nur sicherheitshalber auch ein F auf die Hand.