Auf eine Eierspeis mit Beck

Wer hat die Grammys gewonnen?, fragt der Nachwuchs in der Früh. Viele: Beyoncé drei, Sam Smith vier, Beck Album des Jahres. Was ist ein Beck?, fragen die Kinder.

Ja, wer war noch mal Beck? Also: Beck ist einer, mit dem ich einmal, das ist sehr lange her, gefrühstückt habe, in Ebensee, in einer Pension. Na ja, nicht mit ihm, aber er saß, während ich mit einer befreundeten Band an einem Tisch frühstückte, mit seiner Band am Nebentisch und frühstückte auch. Für uns Loser war das damals überaus beeindruckend. (Voll fame, wie man heute sagen würde.) Leider hat Beck die letzten zehn, fünfzehn Jahre nichts gemacht, das es gerechtfertigt hätte, damit anzugeben, dass man einmal mit Beck in derselben Gaststube Eierspeis gegessen hat. Und es war nicht damit zu rechnen, dass man je wieder die Gelegenheit dazu bekommen würde. Aber jetzt! Grammy für das Album des Jahres, obgleich man sich, wenn man es nur einmal gehört hat, fragt, warum. Wer Beck ist? Heute jedenfalls kein Loser, Baby.

Sonst: müde. Während alle anderen Ski fahren waren, waren wir in New York und laborieren jetzt, im Unterschied zu allen anderen, am Jetlag. Einzelne auch – Obacht, TMI*– an einem Magen-Darm-Virus. (TMI: Neusprech für "too much information", also mehr Information, als man haben möchte. Wobei, möglicherweise ist für Sie auch das TMI.)

Der Virus jedenfalls geht eine beunruhigende Koinzidenz mit der Meldung ein, dass im Zuge einer Untersuchung der Cornell Universität in der New Yorker Metro 600 verschiedenen Viren, Bakterien und Pilze gefunden wurden, darunter die Pest. Wir sind in New York viel U-Bahn gefahren, sehr viel, samt bloßhändigem Festhalten an den Haltestangen.

Dennoch. Es ist sicher nur ein ganz normaler österreichischer Virus. Aber natürlich fragt man sich, was solche Untersuchungen in Wien ergeben würden, und man ahnt, dass man auch in der Wiener U-Bahn jede Menge unsichtbares Leben und ein paar Viren und Erreger finden würde. Oder ein paar Hundert.