Anleitung zur Notwehr
Von Doris Knecht
Werde einem trotz Bittens nicht geholfen, solle man sich einfach auf die Stufen der Straßenbahn setzen, dann könne der Fahrer die Türe nicht schließen und somit der Zug nicht fahren. "Der Fahrer hat zwei Möglichkeiten – entweder hilft er beim Befördern des Kinderwagens oder er verständigt die Zentrale Betriebsabwicklung, dass ein Fahrgast die Türe blockiert. Wenn er hilft, ist das Problem für beide Seiten positiv gelöst. Wenn die Mitarbeiter der Wiener Linien kommen und feststellen, wegen welchen Problems der Fahrgast die Türe blockiert hat, braucht man gar keine Beschwerde mehr zu schreiben."
Danke, Herr M., für diese Anleitung zur Notwehr. Oft hat ja der im ganz Kleinen praktizierte Widerstand große Wirkung. Da bitten wir gleich auch um einen Vorschlag zur Lösung des Problems, das Erich S. mit ULP hatte. Er war am 16. Mai nicht zu Hause, und fand bei der Heimkehr eine Benachrichtigung, dass ein RSB-Brief ab dem nächsten Werktag in der Postfiliale 1110 abzuholen sei. Herr S. gehorchte: Ein netter Beamter habe nach dem gesucht, eine Kollegin habe geholfen: ohne Erfolg. Man entschuldigte sich bei Herrn S: Es werde einen Suchauftrag geben.
Am Mittwoc erhielt Herr S. Post von der Post: Der Brief sei in der Postfiliale 1113 aufgetaucht und sei dort abzuholen. "Heute", schreibt Herr S., "habe ich den Brief abgeholt. Ich war fast 2 Stunden unterwegs: mit Bim, Bus und per pedes." Kundenservice sehe für ihn "anders aus". Sehen wir auch so.