Von Ehren- und Unehrenhausern
Von Dieter Chmelar
Was ich normal von Damen sehr gern hab, mag ich beim Jive weniger – Damen, die die Beine offen haben.
über die vergangene Woche
Wie äußert man’s am effektivsten & erinnerlichsten, wenn brodelnder Unmut ins schier Unermessliche & buchstäblich Ununterdrückbare angestiegen ist? Wie selten zuvor hat die abgelaufene Woche ausgesucht anschauliche Angebote zutage gefördert.
Apropos abgelaufen: Der aus Äthiopien stammende – für Andreas Mölzer & Konglomeratsorten: pechrabenschwarze – Sieger des Wien-Marathons mit Rekordzeit wurde exakt in diesem Moment Opfer der umgekehrten Peristaltik, sprich: er unterlag dem "Retour-Hunger" – und kotzte aufs Werbetransparent des Hauptsponsors. Für Freunde der Ikonografie quasi eine (sogar erste) Bank auf das Bild des Jahres 2014.
Freilich bei Weitem nicht das einzige "Schlagerl aufs Magerl". Als ein gewisser Martin Ehrenhauser nach der ersten Frage stronachplappernd aus der ORF-Pressestunde stürmte – warum, weiß wohl nur er –, da dachte ich mir: Das Wort von Voltaire (1694–1778), wonach "gesellschaftlich kaum etwas so erfolgreich ist wie Dummheit mit guten Manieren", ist im zweiten Teil neu zu überdenken. Er wolle, so Ehrenhausers Motiv, aus Protest zum Ballhausplatz eilen. Wer verriet ihm, dass die Marathonteilnehmer dort keine Partei-Überläufer waren?
Doch schließlich – apropos "Kotzen"! Der unbetreute "Dancing Stars"-Juror und Unehrenhauser Balázs Ekker sagte Freitag (ungestraft) zu Melanie Binder: "Was ich normal von Damen sehr gern hab, mag ich beim Jive weniger – Damen, die die Beine offen haben." dieter.chmelar@kurier.at