Meinung/Kolumnen/Im Bild

Tapfer bleiben

Und ein Lied aus dem französischsprachigen Teil Österreichs.

Guido Tartarotti
über die Härten des Song Contests.

Ein finnischer Strampelanzug; ein griechischer Kriegstanz in Kasperlhosen; moldawischer Weltschmerz im Scherbenkleid; singende Löcher in ungarischen Jeans; ein kroatisches Fünfmannzelt mit Mönchsbewachung; Johnny Cash, wiedergeboren als holländische Gesichtslähmung; eine Armenierin, gehüllt nur in Badeanzug und Nebel; der Drittplatzierte des Leonard-Cohen-Ähnlichkeitswettbewerbs von San Marino; ein russischer Schattenspieler, der Federn hat; eine Tschechin, die „Ich stehe“ singt und dabei steht; Heavy Metal aus dem von der Gruppe Rammstein besetzten Teil Zyperns; ein estnischer Maturant mit einer Frisur aus Stahlbeton; eine Schlangenbeschwörerin aus Aserbaidschan mit Augenbrauen aus Zement; entfernt musikähnliche Geräusche aus der Bronx von Montenegro; ein isländisches Sexszenen-Double aus „Game Of Thrones“; ein Stacheldrahtzaun aus Bosnien; eine Heulboje aus den Gewässern vor Malta. Und ein Lied aus dem französischsprachigen Teil Österreichs.

Tapfer bleiben, es hilft ja nichts.