Meinung/Kolumnen/Im Bild

Qualität ist erlaubt

Es soll uns nichts Schlimmeres passieren, als ein wenig mit elitärer Kultur zu kollidieren.

Guido Tartarotti
über das Programm von ORF III

Unlängst haben wir hier über „Österreich II“ gesprochen. Hugo Portischs Dokureihe ist 31 Jahre alt und immer noch besser als 99 Prozent dessen, was sonst so im Fernsehen läuft. Vermutlich wird die Neuausstrahlung genau deshalb auf ORF III versteckt – damit es nicht so auffällt, wie übel das Fernsehen geworden ist. Ein Leser schrieb, wir sollten darüber nicht klagen, sondern lieber für ORF III Werbung machen: Dieser Kanal leide unter seinem Image als „elitärer Kultursender“, dabei biete er so viel Spannendes. Diesem Auftrag sei hiermit nachgekommen. Und falls ORF III manchmal doch ein elitärer Kultursender ist: Es soll uns nichts Schlimmeres passieren, als ein wenig mit elitärer Kultur zu kollidieren.

Ja, es gibt Qualität im Fernsehen. Man muss sie nur sehr hartnäckig suchen. Die Dokumentation „Jung, hip, jüdisch“ von Constanze Griessler über Juden der „dritten Generation“ in Wien, die am Montag zur Geisterstunde lief, war großartig, gescheit und humorvoll.