Kolumnen/Im Bild

Lugner bohrt

Wenn Politik das langsame Bohren harter Bretter ist, dann ist Richard Lugner fast die Idealbesetzung: Ihn wollte solange keiner sehen, bis er ein Star war. Er lief sich die Absätze auch für die billigste Schlagzeile ab und wurde damit zur wichtigsten Marke der Kreuzung Gürtel/Gablenzgasse: Gäbe es den Lugner nicht, wäre seine City womöglich wertlos. Im Gegensatz zu anderen erfolgreichen Marken will mit Lugner außer ihm selbst aber keiner werben (Sieht man vom Tiefpreisregal von ATV und RTLII ab).

Der Kollateralschaden, den er alteingesessenen Marken zufügen kann, ist am Opernball Jahr für Jahr sichtbar: Worüber wir reden, bestimmt der Lugner – Preisklasse egal.

Der Lugner muss jetzt als Politiker behandelt werden. Das heißt: Irgendein armer ORF-Journalist muss dem gebotenen Informationsauftrag gerecht werden, ohne mit dem Baumeister gemeinsam in den Trash-Gatsch zu fallen. Neidig sind wir da echt nicht. Hoffentlich hat er keine Bohrmaschine mit.

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