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Ich habe überlebt

Je näher es dem Finale und dem Preisgeld ging, umso mehr verließen den Kandidaten Mut und Geschick.

Guido Tartarotti
über "Schlag den Raab"

Der Erfolg des Showformats „Schlag den Raab“ auf ProSieben beruht ja möglicherweise auch darauf, dass es nicht nur den Protagonisten, sondern auch den Zuschauern sportliche Höchstleistungen abverlangt: Fünf Stunden und mehr Fernsehen muss man erst einmal schaffen, noch dazu, wenn es einen fürchterlich humorlosen Studiokommentator, quälend gleichförmige Werbeblocks und Showauftritte wie den von Lana del Rey zu überstehen gilt. Wenn man das schafft, kann man sich schweißgebadet ins Bett sinken lassen und sich sagen: Auch ich bin ein Sieger, denn ich habe überlebt.

Schläft man schon vorher ein, kann man sich trösten: versäumt hat man nichts. Die Show lief auch diesmal ab, wie immer: Je näher es dem Finale und dem Preisgeld ging, umso mehr verließen den Kandidaten Mut und Geschick. Bubenfernsehen halt, aber durchaus effektiv.

guido.tartarotti@kurier.at