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Gute Zicken

Man darf jene Tussi, die man im ORF-Programm erspäht hat, leider nicht beim Namen nennen. Das wäre beleidigend, und man müsste vor Gericht nicht nur beweisen, dass ihr Schminke und Kleidung über alles gehen, sondern auch, dass sie bei den "Sommergesprächen" überlegt, ob Armin Wolf ein Toupet trägt; und nichts dabei findet, daheim Blumentöpfe auf die Lautsprecher zu stellen. So ist es auch bei Zicken: Bei ihnen werden Eigenschaftswörter wie arrogant, störrisch, launisch und überspannt assoziiert. Also ebenfalls nichts Erstrebenswertes. Umso überraschender ist, dass in einem sogenannten Frauenmagazin eine ... Expertin die Frage "WIE MERKE ICH, DASS ICH FÜR EINE ZICKE / TUSSI GEHALTEN WERDE?" wie folgt beantwortet hat: "Zunächst einmal merkt man das daran, dass Ihre Kolleginnen plötzlich so ähnlich aussehen wie Sie. Eine Zicke übt eine hohe Faszination aus, denn sie wird von einer Aura von Coolness umgeben. Man möchte auch so sein wie diese Zicke." Möchte man. Wahrscheinlich ist heutzutage auch jeder Trottel eine bewundernswerte Erscheinung.