Meinung/Kolumnen/Im Bild

Gut, aber aus

Manchmal wünscht man sich, man könnte sich Zeit kaufen, eine andere.

Guido Tartarotti
über die Zeit (die, die ist, und die liegen gelassene).

Kürzlich wurde an dieser Stelle die Frage aufgeworfen, was denn mit all den Zehntel- und Hundertstel-Sekunden passiert, welche von Skisportlern laut TV-Kommentar auf der Piste „liegen gelassen“ werden. Versickern sie nach der Schneeschmelze im Almboden, werden vom Gras aufgenommen, von den Kühen gefressen und von uns mit dem Käsebrot verzehrt? Schaut deshalb der Schärdinand so aus, wie er ausschaut – sind das die Spätfolgen einer Zeitüberdosis? Oder sammelt jemand die Bruchstücke der Sekunden ein und bringt sie auf eine Zeitdeponie?

(KURIER-Leser Harald B. hat eine andere, sehr interessante Theorie: Er vermutet, dass die Zeit gelagert und alle vier Jahre zu einem Schaltjahr montiert wird.)

Angesichts der Nachrichten (ja, alle Sender waren ziemlich schnell mit den Sondersendungen, sehr professionell) wünscht man sich manchmal, man könnte sich Zeit kaufen. Eine andere Zeit, um in ihr zu leben, friedlich und ohne Hass und Angst. Ist gut, aber leider aus.