Meinung/Kolumnen/Im Bild

Gott, Mensch, Isländer

Is des ned schee?

Guido Tartarotti
über das Gutsein, das Gernhaben, das Festfrieren.

Und wieder wurde in der Sendung „Seitenblicke“ an die großen Fragen der Philosophie gerührt: Ist der Mensch gut geboren – oder muss er das Gutsein erst lernen? In einem Beitrag über die (wunderbaren) Concordia-Sozialprojekte sagte der Dirigent Gustav Kuhn: „Von sich aus ist nur der liebe Gott gut, nicht die Menschen.“ In derselben Sendung beschrieb Christopher Seiler von der Band Seiler & Speer die Stimmung beim Donauinselfest: „Die Leut haben si gern, ist des ned schee?“ Irgendwo zwischen Kuhn und Seiler dürfte die Wahrheit liegen, vielleicht sogar bei Kuhn und Seiler gleichzeitig.

♦♦♦

Beim EM-Match England gegen Island sagte der ORF-Kommentator Boris Kastner-Jirka: „Die Isländer bleiben nicht liegen. Das haben sie schon als Kinder gelernt. Denn wenn sie liegen bleiben, besteht die Gefahr, dass sie am Boden festfrieren.“ Dieser Satz ist ein Phänomen – der vielleicht einzige Witz, der gleichzeitig sehr gut und peinlich schlecht ist.