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Es geht auch ohne Paso doble

Verbissenes Graumännergezänk aus der großkoalitionären Gruselkammer.

Guido Tartarotti
über den Erfolg des Präsidenten-Starmania und über gespeicherte Flugpassagiere.

Der lustigste Moment am Abend des großen Bundespräsidenten-Starmania im ORF kam schon vor der Sendung. In der „ZIB“ sagte Rainer Hazivar: „Zur Bekämpfung des Terrorismus setzt die EU auf die Speicherung von Flugpassagieren.“ Eine radikale Lösung – hoffentlich bekommen die gespeicherten Passagiere wenigstens etwas zu essen und zu trinken.

Der erkenntnisreichste Moment kam gegen Ende des Diskussionsmarathons, im letzten Duell. Als Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol verbissenes Graumännergezänk aus der großkoalitionären Gruselkammer aufführten, wurde jedem Zuschauer klar, warum es ÖVP und SPÖ so schlecht geht, wie es ihnen geht.

Das, was auf den ersten Blick aussah wie ein wenig attraktives Speed-Dating für Politiker, wurde zum großen Erfolg für den ORF – bis zu einer Million sah zu. Man muss die Inszenierung jetzt trotzdem nicht überstrapazieren und beim nächsten Mal Richtung „Dancing Stars“ mit Paso-doble-Prüfung oder Dschungelcamp erweitern.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" hat am 2. September im Niedermair in Wien Premiere.