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Beihilfe zum Aufwachen

Leider beschränken sich die Aktivitäten des Fernsehens immer öfter darauf, Beihilfe zum Eskapismus zu leisten.

Guido Tartarotti
über Lichtblicke im TV

Leider beschränken sich die Aktivitäten des Fernsehens immer öfter darauf, Beihilfe zum Eskapismus zu leisten, also jenen Sand zu liefern und formschön aufzubereiten, in welchen wir Menschen gerne unsere Köpfe stecken. Härter ausgedrückt – man kann statt Beihilfe zum Eskapismus auch häufig Beihilfe zur Verblödung sagen, siehe z. B. "Promi Big Brother".

Aber! Dann gibt es wieder Abende wie jenen am Donnerstag. Zuerst zeigte der ORF eine beklemmend gut gemachte "Am Schauplatz"-Reportage von Christine Grabner über die Ausbeutung von Kindern, die gezwungen werden, als Bettler, Diebe oder Prostituierte zu arbeiten.

Danach zeigte die ARD zuerst einen "Weltspiegel spezial"-Film über den Siegeszug der IS-Mörderbanden und anschließend eine Diskussion bei "Beckmann" zum selben Thema, beides journalistisch hervorragend gemacht. Manchmal leistet Fernsehen auch Beihilfe zum schlechten Schlaf – und damit Beihilfe zum Aufwachen.