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Am Anfang war die Kuh

Man kann sich das beim Lesen wunderbar vorstellen, im Fernsehen schaut es dann enttäuschend aus.

Guido Tartarotti
über "Under The Dome"

Die Kuh stand auf einer Weide und wurde von einer plötzlich aus dem Himmel fallenden Wand sauber in zwei Hälften getrennt. Und obwohl man merkte, dass sich die Tricktechniker schwerst ins Zeug gelegt hatten, sah das Ganze einfach nur lächerlich aus.

Die hoch gelobte Serie „Under The Dome“ – der ORF zeigte die ersten drei Folgen auf Stoß – leidet darunter, dass verfilmte Fantasie oft fantasielos wirkt. Die Idee in Stephen Kings Buch ist ja virtuos: Eine Kleinstadt verschwindet unter einer mysteriösen Kuppel und muss selbst schauen, wie sie mit schwindenden Ressourcen und wachsenden Aggressionen zurechtkommt. Eine schöne Parabel auf das Schicksal der Menschheit. Man kann sich das beim Lesen wunderbar vorstellen, im Fernsehen schaut es dann enttäuschend aus. Buchtipps für alle, die die Thematik Isolation interessiert: Marlen Haushofer, „Die Wand“; Thomas Glavinic, „Die Arbeit der Nacht“; Herbert Rosendorfer, „Großes Solo für Anton“.