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Von Karl Hohenlohe
Amüsiert blickte er in die Kameras und grinste auf die ihm eigene Art. Er wirkte sehr zufrieden, ...
über Donald Sutherland
Kürzlich war Herr Donald Sutherland in Berlin, wo er als einer der Männer des Jahres ausgezeichnet wurde.
Die Fotografen waren außer sich. Amüsiert blickte er in die Kameras und grinste auf die ihm eigene Art. Er wirkte sehr zufrieden, fast konnte man ihn als abgeklärt bezeichnen. Ich hatte ihn einmal vor dem Mikrofon, da gab er seine Abneigung gegen das Autogrammschreiben bekannt.
In jungen Jahren hätte er ja überhaupt nie unterschrieben. Einmal bat ein Ehepaar in einer Postsendung um ein Autogramm und Sutherland antwortete mit einer drei Seiten langen Depesche, wieso er sich außerstande sehe, er wolle wie ein normaler Mensch leben, behandelt werden usw., usw.
Kurz darauf bekam er erneut Post, das Ehepaar bestätigte, noch nie so einen lächerlichen Brief erhalten zu haben, man hätte die Unterschrift ausgeschnitten, dem Sohn übergeben, er hätte es sich leichter machen können.
Als Herr Sutherland diese Geschichte zu Ende erzählt hatte, grinste er wie immer auf seine eigene Art. Seither bewunderte ich Herrn Sutherland für seine Hartnäckigkeit, für seine Prinzipientreue und Beständigkeit.
Nein, dieser Mann lässt sich nicht unterkriegen. Gestern stolperte ich im Internet über eine Autogrammkarte, die für nahezu 60 Euro angeboten wird. Vorne ist eine schöne Aufnahme zu sehen, auf der Donald Sutherland mit violettem Filzstift unterschrieben hatte. Das Bild zeigt ihn mit Hut, er grinst auf die ihm eigene Art und erst jetzt weiß ich, warum er so lacht.