Meinung/Kolumnen/GesMBH

Kraft der Worte

Springt einer vor einem den Delphin-Salto gehockt, will man keine Oaschbombe produzieren

Karl Hohenlohe
über die Kraft der Worte

Während der sehr beliebten Sendereihe „heute leben“ war plötzlich in ganz Österreich ein Rauschen zu vernehmen. Frau Scheitz hatte uns den Mund wässrig gemacht.

Obschon der bekannte südafrikanische Sänger mit dem berühmten Akzent, gemeint ist Howard Carpendale, erst später in der Sendung auftreten sollte, konnte sich Frau Scheitz einen verfrühten Hinweis auf ihn nicht verbeißen.

Carpendales englischer Akzent war einfach zu stark, er spricht ihn, er singt ihn, jede Pore seines Seins atmet Akzent.

Er sieht wie ein Akzent aus.

Ich wage sogar die Behauptung, der schöne Mann – als Kind chinesischer Eltern geboren, genau dieselben Songs singend – hätte mit Chongqing-Akzent nicht ganz den ähnlichen Erfolg.

Wahrscheinlich hat die wegen ihres angenehmen Äußeren und freundlichen Wesens sehr geschätzte Frau Scheitz in der Vorbereitung in das Carpendale-Interview hineingehört und schon war es um sie geschehen.

Es ist so wie auf dem Trampolin im Freibad.

Springt einer just vor einem den eineinhalbfachen Delphin-Salto gehockt, will man ja auch keine Oaschbombe produzieren, sondern es dem Vorgänger gleichtun.

Frau Scheitz hatte also die „Universum-History-Reihe“ anzukündigen, sagte „Universum“ auf Deutsch, „History“ auf Englisch und dann das Wort „Reihe“ mit gequetschtem „R“, ganz wie es die Engländer tun.

Das süße Geheimnis, verehrte Leserschaft: Howard Carpendale ante portas.