Ja, natürlich!
Von Karl Hohenlohe
Das wichtigste Element des aufregenden Jungbauernkalenders ist das karierte Hemd.
Über den Jungbauernkalender
Soeben traf folgende Eilmeldung ein: „Natürlich wird es auch 2014 wieder einen aufregenden Jungbauernkalender geben.“
„Thank God“ war das Erste, das mir spontan einfiel. Man freut sich riesig, wenn man von der Genesis des aufregenden, aktuellen Jungbauernkalenders in Kenntnis gesetzt wird. Für Millionen Städter ist der aufregende Jungbauernkalender das letzte Tor zur unverfälschten Natur geworden.
Oft haben sich die, von der Feldarbeit total erschöpften, Modelle lasziv auf einem Strohballen platziert, vom Melken müde Mägde verlieren sich vor der Pasteurisierung noch rasch gedankenverloren in der Blumenwiese. Und einmal sah man eine Sennerin auf der Alm, die sich gewaschen hatte oder gerade dabei war. Die Jugend hat ja heutzutage keine Ahnung mehr, wo die Milch herkommt.
Das wichtigste Element des aufregenden Jungbauernkalenders ist das karierte Hemd. Sehr oft tragen die Jungbäuerinnen und die Jungbauern auf den Abbildungen kein Hemd, wenn sie aber eines tragen würden, dann wäre es kariert. Gleich nach dem karierten Hemd kommt die Sense, dann die Butte, dann lange nix und dann das, nicht getragene, weiße Hemd.
Großen Respekt hat man vor Dezember, Jänner und Februar, wenn die dargestellten Jungbäuerinnen im Bikini im Schnee verharren oder Eiszapfen anstarren.
Man fragt sich nach dem „Warum?“, aber die Natur ist eben voller Wunder.