Meinung/Kolumnen/GesMBH

Hit me

Das Schöne an dieser Veranstaltung ist die Absenz jeglicher Überraschung.

Karl Hohenlohe
über die Starnacht

Samstagabend: die Starnacht am Wörthersee. Ein bunter Abend, zumindest, was die Kostüme anbelangt. Das Schöne an dieser beliebten Veranstaltung ist die totale Absenz jeglicher Überraschung, sieht man vom Nichtsingen Hansi Hinterseers ab. Man sinkt in den Fernsehsessel, kennt die Protagonisten, kennt ihre Lieder, die Mundbewegungen beim Playback und die Handzeichen nach oben, wenn sie vom Himmel träumen.

Lou Bega sang „Mambo Nr. 5“, Albert Hammond „It never rains in Southern California“ und Rainhard Fendrich ... eh klar. Diesen drei englischsprachigen Hits standen eine Fülle deutscher Lieder, die im Schlagergenre „Songs“ genannt werden, gegenüber. Eine Linda Hesse sang „Ich bin ja kein Mann“, was man irgendwie sehen konnte, „Die Seer“ das nicht unlogische „Dahoam bin i Dahoam“ und Beatrice Egli die MedizinstudentInnenhymne „Mein Herz“.

Mein persönlicher Favorit ist Herr Howard Carpendale, der es als einziger schafft, dass alle deutschen Songs nach Englisch und alle englischen Lieder nach Deutsch klingen. Er intonierte „Hello again“, die MedizinstudentInnenhymne, wenn sie sich nach durchgefallener Prüfung wiedersehen.

Ganz am Schluss betrat dann die zurzeit erfolgreichste Vertreterin der Fischer-Dynastie ( O.W., Helmut, Ottfried, Heinz und jetzt Helene) die Bühne und gab „Nur wer den Wahnsinn liebt“ zum Besten. Da waren die Zuschauer dahoam und doch ganz aus dem Häuschen. Liebe, auch wenn sie den Wahnsinn an sich bindet, macht blind.