Meinung/Kolumnen/GesMBH

Glücksfall

Das muss der hervorragendste Preis für die Künstlerschaft sein.

Karl Hohenlohe
über Frau Kubitscheks Nachhaltigkeits-Award.

Nun war Frau Kubitschek in Wien. Um es den Jungen zu erläutern, sie war die Frau des „Monaco Franze“, Frau von Unruh in „Kir Royal“, sie reiste mit dem „Traumschiff“, unterstützte die „Guldenburgs“, „Derrick“ und Otto Waalkes, vor allem aber war und ist Ruth Maria Kubitschek immer sie selbst.

Es gibt nicht viele Schauspielerinnen und Schauspieler, die in jeder Rolle noch immer ein ganz klein wenig sie selbst sind und die Zuschauer nicht enttäuschen.

Fritz Muliar war als Schwejk ebenso Fritz Muliar.

Gérard Depardieu verschwimmt immer mit der Figur und Ruth Maria Kubitschek auch.

Im Wiener Belvedere bekam Frau Kubitschek nun einen „Leading Ladys Award“ für Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit?

Das bedeutet auch „längere Zeit andauern“ oder „bleiben“. Das muss der hervorragendste Preis für die Künstlerschaft sein, eine Auszeichnung für die Beständigkeit des Werkes über den Tod hinaus.

Schön, wenn man es zu Lebzeiten erfährt.

Frau Kubitschek sieht sehr frisch und ungemein zufrieden aus und weil alle am Jungbrunnen nippen wollen, verrät sie in ihren Büchern, warum.

„Meditieren, sich zurückziehen, einen Garten anlegen.“

Frau Kubitschek lächelt, im Belvedere brandet Applaus.

Mit dem Zurückziehen funktioniert es noch nicht so ganz, aber bei der Aftershow-Party wird schon viel über Grassamen, Rindenmulch und Rasenmäher geredet.