Ges.m.b.H.: Tage des Zorns
Von Karl Hohenlohe
Die österreichische Prominenz ist ein vielschichtiges Konstrukt. Es gibt in Wahrheit nur zwei Möglichkeiten, aus diesem vielschichtigen Konstrukt heraus an die Öffentlichkeit zu treten: Entweder man hasst oder man liebt. Die Medien verehren berühmte Personen, die ihr Herz verloren haben - ob außerehelich, innerehelich oder ans eigene Geschlecht spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Noch mehr lieben die Medien aber, wenn zwei Prominente abgrundtiefe Abneigungen gegeneinander hegen, im Grunde der Normalfall, jedoch nicht, wenn sie es öffentlich kundtun. Ambros versus Fendrich war so ein Fall, Manker gegen Becker könnte so einer werden. Noch viel zu unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit rittert Herr Ben Becker nunmehr schon seit einigen Monaten um die Vorherrschaft in der Rangliste der heimischen Erzbösewichte. Den ersten Platz hielt Paulus Manker jahrelang eisern besetzt, nun wackelt seine Position. Ben Becker, der Mann, den man im Radio immer für Lee Marvin hält, geht als lebende Zeitbombe durch das Leben. Eine dümmliche Frage eines Journalisten, ein unwirscher Passant und schon riecht es förmlich nach Explosionsgefahr. Dies kannten wir zwar auch schon von Paulus Manker, der aber trug nie Sonnenbrillen in der Nacht. Gespannt wartet man auf einen neuen Ausraster von Manker, der das Gleichgewicht wiederherstellen könnte, und wir wünschen ihm alles Gute dazu. Letztendlich lieben ja viele die Bösewichte mehr als die Kavaliere, den Löwen mehr als die Laus und so beten sie, dass der Bösere gewinnen möge. Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe(at)kurier.at