Meinung/Kolumnen/GesMBH

Ges.m.b.H.: Klangwelten

In Waidhofen gab der berühmte Pianist Noboyuki Tsujii nun ein Konzert. Der Auftritt des blinden Pianisten wurde begeistert aufgenommen.Während des Spielens glaubt man ja viele Pianisten in einer anderen Welt, die einen halten die Augen geschlossen, die anderen blicken in die Ferne oder haben die Tasten im Visier. Die blinden Künstler wirken eher entrückt und wir Sehenden können uns kaum vorstellen, wo sie sich während der Darbietung befinden. Herr Tsujii wurde blind geboren, während wir uns also bei einem Crescendo einen Wildbach zu Ostern, ein tobendes Ehepaar oder den finalen Eintritt des Bullen in die Arena von Saragossa vorstellen, rätseln wir, wohin sich Herr Noboyuki Tsuji denkt. Hat er ein Schwarz vor den Augen, Farben, die wir nicht kennen oder sieht er kraft seiner Fantasie mehr, als wir jemals erahnen können?Ich vermute, Herr Noboyuki ist uns Sehenden diesbezüglich überlegen.Seine Fantasie wird vielleicht weniger von den optischen Reizen genährt, aber vom Gehör getragen.Als er nun in Waidhofen konzertierte, baute man ihm ein Rahmenprogramm. Man servierte ihm Köstliches aus der Region und gab ihm drei verschiedene Weine zu trinken.So wird er Waidhofen noch länger positiv in Erinnerung behalten. Warum er es vielleicht nie vergessen wird, das erzählte er Dr. Walter Kienreich von den Seitenblicken:" Einladungen, Ich habe die herrliche Luft gerochen, die Vögel singen und den Fluss rauschen gehört. Es war unglaublich".Die Fähigkeit, gute Luft zu riechen und den Vögeln und Flüssen zu lauschen, ist vielen von uns Sehenden längt verloren gegangen.

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